Was ist mohammed amin al-husseini?

Mohammed Amin al-Husseini (1895-1974) war ein palästinensischer Araber und nationaler Führer, der hauptsächlich für seine Rolle als Großmufti von Jerusalem während der Zeit des britischen Mandats in Palästina (1921-1948) bekannt ist.

Al-Husseini wurde in Jerusalem geboren und entstammte einer einflussreichen palästinensisch-arabischen Familie. Ursprünglich interessierte er sich für Architektur, studierte jedoch in Kairo und Istanbul islamische Theologie und wurde zum Mufti von Jerusalem ernannt.

Als Mufti von Jerusalem wurde al-Husseini ein führender Vertreter der palästinensisch-arabischen Unabhängigkeitsbewegung. Er lehnte die jüdische Einwanderung nach Palästina ab und setzte sich für die vollständige arabische Kontrolle über das Gebiet ein.

Während des Zweiten Weltkriegs ging al-Husseini eine Allianz mit Nazi-Deutschland ein. Er traf sich mit Adolf Hitler und anderen hochrangigen Nazi-Offiziellen und warb für die Verhinderung jüdischer Einwanderung nach Palästina. Es wird angenommen, dass er auch an der Organisation von muslimischen Freiwilligen für die Waffen-SS beteiligt war.

Nach dem Krieg wurde al-Husseini von den Alliierten als Kriegsverbrecher gesucht, entkam jedoch der Verhaftung und kehrte nach Palästina zurück. Er spielte weiterhin eine bedeutende Rolle in der Palästinensischen Nationalbewegung und setzte sich für den Widerstand gegen den jüdischen Staat ein.

Al-Husseini starb 1974 in Beirut, Libanon. Sein Vermächtnis ist umstritten, einige betrachten ihn als Vater des palästinensischen Nationalismus, während andere ihn als Kollaborateur mit den Nazis und Förderer des Antisemitismus sehen.